Entdecken Sie die Geschichte unserer Markenbotschafter und ihre Verbundenheit mit dem Reitsport. Heute stellen wir Ihnen die Springreiterin Laura Kraut vor.
Lauras Mutter Carol Kent war eine begeisterte Reiterin und ermöglichte es ihren beiden Töchtern, umgeben von Pferden aufzuwachsen. “Ich kann gar nicht genau erklären, warum ich Pferde so sehr liebe. Sie bestimmen meine Gedanken und mein Handeln. Mein ganzes Leben dreht sich um sie: Pferde sind meine Leidenschaft”, so Laura. “Ich habe nie ernsthaft einen anderen Beruf als Reiterin in Erwägung gezogen und ich kann mir auch heute nichts anderes vorstellen. Selbst wenn ich aufgrund einer Verletzung nicht reiten kann, muss ich jeden Tag in Stall vorbeischauen.”
Bereits mit knapp drei Jahren nahm die kleine Laura an einem Turnier teil. Stolz und in voller Montur herausgeputzt drehte sie dabei mit ihrem Pony die ersten Runden auf dem Reitplatz.
Sportlicher Ruhestand? Niemals!
Dreiundfünfzig Jahre später nimmt die wohl zielstrebigste aller amerikanischen Reiterinnen weiterhin an Turnieren teil und konnte bereits zwei olympische Mannschaftsmedaillen für sich verbuchen: Gold bei den Olympischen Spielen 2008 in Hongkong und Silber in Tokio 2021.
Diese Erfolge haben weder ihren Siegeswillen noch ihre unerschöpfliche Energie gestillt: Um auch an den renommiertesten europäischen Turnieren teilnehmen zu können, hat Laura sich sogar zu einem Umzug in die Niederlande entschlossen. Schon vorher war sie in gleich zwei Ländern der Welt zuhause: In ihrem Geburtsland Amerika, wo sie die Wintersaison in Wellington verbringt, und in Großbritannien, der Heimat ihres Lebensgefährten Nick Skelton:
“Ich lebe in Europa, weil ich mich weiterhin mit den Besten der Besten messen möchte! Das ist mein Erfolgsrezept, um auf Spitzenniveau zu bleiben”.
Auch körperlich bleibt diese Ausnahmekämpferin stets in Topform: “Mit meinen 56 Jahren tue ich alles, um die Kraft und Beweglichkeit beizubehalten, die ich für die Ausübung meines Berufs benötige. Dazu gehört viel Sport: Yoga, Pilates, Krafttraining… Ich gehe regelmäßig joggen, auch wenn meine Knie da nicht mehr ganz mitmachen. Mein Traum ist mittlerweile nicht mehr, diesen oder jenen Großen Preis zu gewinnen, sondern so lange wie möglich an Turnieren teilnehmen zu können”.
Aus für die Weltmeisterschaften 2022
Leider kann Laura Kraut, die 2018 in Tryon mit Zeremonie Mannschaftsweltmeisterin wurde, ihren Titel Mitte August in Herning, Dänemark, nicht verteidigen. Ihr Spitzenpferd Baloutinue, das schon bei den Olympischen Spielen in Tokio zum Einsatz kam, fällt verletzungsbedingt aus.
“Es ist nichts Ernstes, aber meine Karriere hat mich eines gelehrt: Es ist sinnlos, mit einem Pferd an einer Meisterschaft teilzunehmen, wenn es nicht in absoluter Topform ist. Die Belastung ist zu groß. Hoffentlich wird Baloutinue im September wieder an Turnieren teilnehmen können. Die Entscheidung, auf die Weltmeisterschaft zu verzichten, ist mir natürlich nicht leicht gefallen. Vor dreißig Jahren hätte ich vielleicht noch auf meinen Ehrgeiz gehört und es trotzdem versucht. Aber jetzt weiß ich, dass Geduld bei der Arbeit mit den Pferden an oberster Stelle stehen muss.”
“Laura Kraut = Positives Denken”
Dieser Respekt für das Wohlergehen von Baloutinue könnte es dem Paar ermöglichen, gemeinsam an ihrem nächsten großen sportlichen Ziel teilzunehmen: den Olympischen Spielen in Paris 2024. Laura Kraut wird dann 58 Jahre alt sein und mit ihrem unerschütterlichen Optimismus noch lange nicht ans Aufgeben denken.
“Immer positiv bleiben! Darauf kommt es an. Man ist leicht versucht, sich gehen zu lassen, wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant oder man einen schweren Schicksalsschlag erleidet. Aber Pferde spüren diese negativen Gefühle. Jede Reiterkarriere hat ihre Höhen und Tiefen, also muss man lernen, auch schlechte Zeiten mit Zuversicht zu überstehen.”
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Wir sind stolz darauf, Laura Kraut zu den Botschaftern und Athleten von Horse Pilot zählen zu dürfen und werden sie bei ihren künftigen Vorhaben begleiten. Wir danken ihr herzlich dafür, dass sie ihre Geschichte mit uns geteilt hat.
Interview von Céline Gualde
Bildnachweis: Stéphane Candé